Start Burg Feuerberg

Der Mann aus dem Norden

Groß ist er, dieser Sachse, und schwer. Ein Stier, wie das Zeichen in dem er geboren wurde. Hagen von der Heide, ein Mann Ende vierzig, mit graublauen Augen und eisgrauem Haar und Bart. Hier im Gießener Land nun ist er angekommen, hier ist seine Heimat, auf Burg Feuerberg fühlt er sich zuhause.

Bevor es ihn in die teutschen Mittelgebirge gezogen hatte war seine Heimat mehr als drei Jahrzehnte die alte Burg in Kellu am Unterlauf der Aller. Hier diente sein Vater Walter von Schweinitz, einem niederen Adel aus Schlesien mit zweifelhaftem Ruf, als Feldweibel. Im Riesengebirge geboren und in Dresden am Oberlauf der Elbe aufgewachsen brachte ihn der Krieg in die Lüneburger Heide. Dort traf er eine Heidjerin, eine kühle, willensstarke Frau, die, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, es aus eigener Kraft geschafft hatte, für einen Geldwechsler die Bücher zu führen. Hagens älteren Bruder Nikolaus zog es schon früh von Kellu nach Hamburg, wo er sich als Pfeffersack mehr schlecht als recht versuchte.

Geboren wurde Hagen von der Heide in einem Heerlager bei Detmold, dort war sein Vater Spieß der Landsknechte im Lager Augustdorf. In Kellu ging er wie seine Mutter erst mal bei einem Geldwechsler in die Lehre, danach aber zog es ihn hinaus und er begleitete als Kaufmannsgehilfe Handelszügen. Von einem Fechtmeister lernte er den Umgang mit dem Anderthalbhänder, später auch mit Schild und Einhandwaffen. In den Rang eines Waffenmeisters aufgestiegen sah er große Teile der Nordhälfte des Heiligen Römischen Reiches Teutscher Nation.

Bei diesen Reisen lernte er den Ritter Jörg von Grünewald kennen und diente einige Zeit unter ihm. Sie wurden Freunde, und als sich ihre Wege wieder trennten blieben sie doch über Briefe im Kontakt.

In Kellu überwarf sich Von der Heide mit einem geizigen Kaufmann. Daraufhin zog es ihn nach Annerod, einer kleinen Rodung im Gießener Land. Hier war er in der Nähe seiner unerfüllten Liebe, einer Marketenderin namens Mandragora, die er auf einem Kriegszug kennengelernt hatte. Sie war ständig im Konflikt mit der Obrigkeit, da sie auch als Kräuterhexe tätig war.

Im Alemannischen erlitt er eine Wunde, die ihn zwei Monate in einem Lazarett bei Freiburg festhielt. Als er heim kam war seine Liebste an der Seuche gestorben. Schwermut erfasste ihn und nur der Ruf des Landgrafen zu Marburg war seine Rettung. Hagen erhielt den Auftrag, den alten keltischen Ringwall auf der Hohen Warte bei Annerod wieder aufzubauen und als Amtmann zu besetzen, ohne dies an die Große Glocke zu hängen.

Hagens Motto lautet: Wehr dik